Freiheit erleben – Weltreise ohne Geld

Weltreise

Viele Menschen wandern gern, ob dies nun ein Tagesausflug, ein Wochenendausflug ist, einige Wochen sind oder doch nur für eine Stunde um frische Luft zu tanken, das Wandern verbindet, macht glücklich und sorgt für eine innere Balance. Sich allerdings zu entschließen eine Wanderschaft zu beginnen, die erst mal kein Ende vorgesehen hat, ist schon sehr selten. Doch es gibt sie, Menschen denen die natürlichste und heilsamste Fortbewegung so sehr am Herzen liegt, dass sie einen stetigen Lebensrhythmus daraus wachsen lassen wollen. Dem nicht genug gibt es zwei Abenteurer, deren Mission es ist ohne Geld um die Welt zu wandern. Wie das funktionieren kann und woraus die Idee geboren wurde, ein Leben ohne Geld zu führen, wird hier erzählt.

Wer sind die beiden Abenteurer in Freiheit?

Am 01.01.2014 war es soweit, Heiko Gärtner und Franz Bujor wollten herausfinden ob ein Leben ohne Geld möglich ist. Der Drang aus der Gesellschaft und den Regelungen zu entfliehen war so laut, dass sie es kaum noch überhören konnten. Denn das bisherige sesshafte und unfreie Leben war für beide absolut keine Option mehr, demnach war die Idee geboren das alte Leben an den Nagel zu hängen und ein neues in Freiheit und Lebensgenuss bewaffnet mit zwei Pilgerwagen zu starten. Bis dahin machte Heiko eine Ausbildung bei der Allianz und übernahm die Versicherungsagentur seines Vaters. Und Franz studierte Pädagogik und leitete Klassenfahrten und Jugendprogramme. Danach wollten sie Schülern und Teilnehmern in ihrer gemeinsamen Wildnisschule helfen, ihre Verbindung zur Natur wieder herzustellen, was sie für eine geraume Zeit gerne weitergegeben haben. Schließlich wurde die Wildnisschule an einen Nachfolger abgegeben, um zugleich an den Vorbereitungen an ihrer Weltreise ohne Geld arbeiten zu können.

Es ist ohne Zweifel das größte Abenteuer ihres Lebens, was ein Jahr an Vorbereitungsphase gedauert hat, aber, es hat sich gelohnt. Seit dem Beginn ihres Abenteuers leben sie als Nomaden, Wanderer, Forscher, Heiler und Schriftsteller ohne Geld, um soviel wie möglich über Naturheilverfahren und die Heilkunst der verschiedensten Kulturen zu lernen.

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Weltreise

Die Reise wurde ohne Geld zum längsten Charitywalk der Welt

Da Heiko und Franz etwas zum Wohle der Welt und ihren Bewohnern beitragen wollten, eröffneten sie zugleich den längsten Charitywalk der Welt. Die Hilfsprojekte des Spendenlaufs wurden von Privatleuten sowie Unternehmen voller Freude unterstützt, um gemeinsam für ein friedlicheres, gesundes und glücklicheres Leben zu sorgen. Durch das Laufen ohne Geld werden Projekte wie für den Schutz der Naturvölker aber auch für den Umweltschutz unterstützt, aber vor allem und das ist Heiko und Franz besonders wichtig, das außerdem diejenigen unterstützt werden sollen, die nicht mehr laufen können. So entstand die Mission „Walk for people, who cannot walk“, gehe für Menschen die nicht mehr gehen können.

Ein Traum wurde Realität

Sie wollen nicht nur selbst Webnomaden, Heiler, Forscher und Weltenbummler sein, sondern ihr Wissen und die vielen Möglichkeiten allen Menschen die interessiert sind und auch den Ruf der Freiheit in sich spüren, weiter geben. Jeder Mensch kann ein Licht werden bzw. sein Licht entfachen und sie wollen jeden dazu ermutigen, ein Wahrheitssucher seines eigenen Lebens zu werden. 

Vom Kindheitstraum zur Aufgabe im erwachsenen Leben

Bereits als Kinder trugen Heiko und Franz im Alter von etwa vier oder fünf Jahren unabhängig voneinander große und abenteuerliche Reisepläne an sich. Vor allem aber als Forscher und Entdecker die Welt ohne Geld zu bereisen. Trotzdem begannen auch sie, wie viele andere als Erwachsene mit einem ganz normalen Beruf und legten die Weltreisepläne ihrer Kindheit erst mal auf Eis.

Als sie sich beide als Erwachsene aufmachten um einen amerikanischen Medizinmann zu besuchen, ahnten sie bereits das eine große Aufgabe auf sie warten wird. Sie durften an einem Heilertreffen teilnehmen, bei dem das alte indianische Heilwissen wieder neu aktiviert werden sollte. Wie man sich an dieser Stelle schnell vorstellen kann, dauerte es nicht lange und der Kindheitstraum loderte wie ein unübersehbares Feuer wieder auf. Es gab für beide nun keinen Zweifel mehr, sie spürten das es an der Zeit war die Zelte abzubrechen und loszugehen.

Warum zu Fuß um die Welt?

Unsere Füße besitzen mehr Nervenzellen als unsere Hände, sind also um einiges sensibler. Dadurch wird es uns ermöglicht beim Wandern eine Verbindung zur Erde herzustellen, um damit eine Heilung für die Erde aber auch für uns zu erschaffen, sofern die Schritte bewusst ausgeführt werden. Daher ist eine Wanderreise auch zugleich eine Heilungsreise, bei der man am eigenen Leib erfährt, wer man ist, was es zu heilen gilt und wie man den Kontakt zur Erde heilen kann.

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Wie kann man sich ein Leben ohne Geld vorstellen?

Da beide einen Pilgerwagen mittels einem angebrachten Hüftgurt hinter sich herziehen, können sie ihr Hab und Gut darin verstauen und sind somit flexibel und ohne Reisekosten unterwegs. Jeder von beiden zieht rund 60 Kilo an Gepäck und Ausrüstung mit sich herum, da dieses Gewicht mit einem Rucksack auf dem Rücken unmöglich gewesen wäre.

Wer mit einem höheren Ziel reist, das Menschen unterstützend finden, wie die Unterstützung der Hilfsorganisationen während der Weltreise ohne Geld von Heiko und Franz, wird auch auf Menschen mit einem großen Herz treffen. So war es ihnen möglich herauszufinden, in welcher Region welche Methode und Systeme funktionieren um an Essen, Schlafen und Ausrüstung zu kommen. Für eine Unterkunft kommen Kirchen, Museen, Schlösser, Jurten, Wohnwagen, Cafes, Gemeinderäume oder Gastfamilien in Frage, so lange eine positive Absicht und ein vertrauenserweckendes Gefühl vorhanden ist.

Durch das abstrakte System der Gesellschaft gibt es viel Verschwendung und Überproduktion, was auf der anderen Seite ein dichtes soziales Netz entwickelt hat, um Menschen aufzufangen die hindurch fallen. Nahrung die im Überschuss vorhanden ist, nutzt ohnehin niemand wenn man bedenkt wieviel weg geworfen wird. 70% von dem was auf den Feldern angebaut wird, wird weggeschmissen, noch ehe es zum Endverbraucher kommt. Eigentlich könne man überall hingehen berichten beide, wo Lebensmittel verkauft werden, um mit einer freundlichen Bitte und einer kurzen Erklärung warum man die Dinge benötigt, zu fragen. Klar sagen nicht alle ja, auch wenn sie könnten, aber normalerweise findet man immer genug um satt zu werden.

Seit dem Aufbruch hat sich viel für Heiko und Franz verändert

Die Zeit beim Wandern ist wie eine Art Ritual in ihrer Reise geworden. Gerade in Regionen wie der Extremadura, wo sich die Landschaft über viele Wochen hinweg nicht verändert, hat man die Gelegenheit in den eigenen Seelenkeller zu blicken und alles heraus zu holen was da schlummert und in Harmonie treten möchte. Beide konnten dadurch im Laufe ihrer Wanderschaft viele kleine und größere Erkenntnisse über sich selbst gewinnen. Aber die wichtigste und zentralste Erkenntnis, die beide für sich gewinnen konnten steckt in dem Satz: „Alles ist eins!“ Ein Satz den man in jeder Religion oder Lebensphilosophie wieder finden kann und im ersten Moment total einfach klingt.

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Was dieser Satz allerdings bedeutet, kann erstmal das komplette Weltbild über den Haufen werfen, da der Sinn unsere Lebens plötzlich ein vollkommen anderer ist. Auch die Erklärung das es immer Freud und Leid im Leben geben wird und warum man mit gewissen Situationen oder Themen die wir als negativ empfinden konfrontiert werden, wird immer schlüssiger. Beide sehen und spüren die Welt nun mit anderen Gefühlen, sie spüren wie stark uns die allwissende Liebe umgibt und das alles und jede Begegnung einen Sinn hat. Für alles was in diesen 7 Jahre unterwegs sein ohne Geld passiert ist, sind sie unglaublich dankbar.