Wagniskapital: Dies könnten die zukünftigen Biotech Durchstarter werden
Schnelles Geld ist für Biotech-Unternehmen eine Ausnahme. Startups setzen jedoch ihre Bemühungen in diesem Bereich fort.
Leider haben es Biotech-Startups schwer. Die ersten Jahre kosten oft viel Geld für Ausstattung, Recherche oder Forschung. Dies spiegelt sich auch in der Zahl der Biotech-Unternehmen wider. Seit 2013 übersteigt die Zahl der Schließungen die Zahl der Neugründungen. 2013 gab es 15 weitere Startups, 2014 nur noch 10. Das liegt daran, dass schnelles Geld für Biotech eine Ausnahme ist. Es dauert lange, bis Unternehmen in diesem Bereich die Produktentwicklung abgeschlossen und in der Forschung getestet haben und in die list biotech venture capital investors aufgenommen werden können.
Apogenix
In Heidelberg 2005 gegründete Unternehmen Apogenix entwickelt Proteinwirkstoffe, die die Signalwege für Migration, Apoptose und Wachstum, den programmierten Zelltod – beeinflussen. Einer dieser Wirkstoffe, APG 101, ist besonders vielversprechend. In Phase II kam es zu einer statistisch signifikanten Verlängerung des Überlebens der behandelten Patienten.
Das Unternehmen erhielt kürzlich einen Zuschuss in Höhe von 3 Millionen Euro vom Forschungsministerium und die erste Meilensteinzahlung, die im Rahmen einer Lizenzvereinbarung vergeben wurde. Einer der Investoren über seine Beteiligungsgesellschaft ist Dietmar Hopp.
Alacris Theranostics
Krebs ist leider immer schwer zu behandeln. Denn jeder Patient spricht anders auf Medikamente an und jeder Tumor ist anders. Daher verlassen sich Ärzte auf empirische Daten und Statistiken, um die potenzielle Wirksamkeit eines Medikaments zu beurteilen. Alakris Theranostics will das nun ändern.
Das Berliner Startup nutzt Computermodelle, um Tumore und das Ansprechen von Patienten auf Medikamente besser vorherzusagen, um die Wirksamkeit von Behandlungen zu verbessern. Gleichzeitig versuchen sie, die Behandlungskosten zu senken, da keine verschwenderischen Medikamente mehr verschrieben werden und virtuelle Patienten auf Basis ihrer jeweiligen Tumordaten und Patientendaten modelliert werden. Die Software nutzt dieses Modell, um geeignete Medikamente anhand ihrer molekularbiologischen Verwandtschaft zu finden.
Für seinen Ansatz erhielt das Startup 2015 den German Innovation Award und wurde als einer von vier Finalisten in der Kategorie Startup des Innovationspreises der deutschen Wirtschaft ausgewählt. Alacris ist auch in anderen Bereichen aktiv. Virtuelle Forschung kann mit der 2012 angekündigten Modcell-Technologie durchgeführt werden. Eli Lilly Glaxo-, Bayer oder Smith-Kline sind bekannte Anwender.
Curevac
Die RNA-Spezialisten nennen sich Curevac. Bei CureVac dreht sich alles um RNA. Neben der DNA wird eine weitere große Nukleinsäure verwendet, um Informationen im Körper bei der Herstellung von Proteinen zu transportieren. Wenn wir mRNA, auch Boten-RNA genannt, synthetisieren können, können wir dem Körper Anweisungen geben und der Körper kann, vereinfacht gesagt, seine eigenen Medikamente herstellen.
Genau das ist dem Tübinger Biotechnologieunternehmen mit der Entwicklung neuer Therapien und dem Gewinn einer Auszeichnung der Europäischen Kommission gelungen. Darüber hinaus hat Curevac eine namhafte Fangemeinde. Dietmar Hopp und Bill Gates sind Investoren. Bis März 2015 hatte Hopp über seine Holdinggesellschaft rund 145 Millionen Euro investiert, während die berühmte Gates Foundation damals 46 Millionen Euro in CureVac investiert hatte.
Streng genommen handelt es sich hier nicht mehr um ein Startup. Curevac wurde im Jahr 2000 gegründet. Als Biotechnologieunternehmen ist es jedoch noch sehr jung.
Evocatal
Die Geschichte von Evocatal begann im August 2006 und 2007 gewann das Unternehmen den „Gründerwettbewerb“ des Rheinischen Giroverbandes und Sparkassenverbandes. Im September desselben Jahres wurde eine Seed-Finanzierung von den Hightech-Unternehmen Sirius Seedfonds und Gründerfonds aus Düsseldorf bereitgestellt. Evocatal bietet ein breites Spektrum an Enzymen, sogenannten Biokatalysatoren und organischen Chemikalien für die chemische und pharmazeutische Industrie.
Nach zwei weiteren Förderrunden im Mai 2010 und im Juni 2013 wuchs das junge Unternehmen und musste vom Center for Life Sciences der Universität Düsseldorf nach Monheim umziehen. Evocatal ist seit 2013 in strategische Allianzen mit acht Partnern auf dem Gebiet der Polymerfunktionalisierung eingebunden, davon die Hälfte aus dem Bundesforschungsministerium.
Qiagen
Qiagen ist heute ein globales Unternehmen, kein Startup mehr, gilt aber immer noch als Vorbild für alle Biotech-Startups und beschäftigen derzeit weltweit rund 4.000 Mitarbeiter.
Wie CEO Peer Schatz sagt, ist eine gute Idee nicht genug, daher war es Qiagen wichtig, sich von Anfang an auf die Vermarktung der eigenen Idee zu konzentrieren. Zusätzlich zu diesen Verbrauchsmaterialien bietet Qiagen Produkte für die Isolierung und Reinigung von Nukleinsäuren, das Testen verschiedener Krankheitserreger und Instrumente an.
Wer oder was ist Biotech?
Biotechnologie ist ein Sammelbegriff für viele obskure Prozesse, Produkte und Methoden. Nach der Definition der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ist Biotechnologie die Anwendung von Wissenschaft und Technologie auf lebende Organismen, von denen einige Produkte oder deren Modelle sind, die dazu bestimmt sind, lebende oder unbelebte Objekte zu transformieren, um sie zu vermehren ihr Wissen, Waren herstellen oder Dienstleistungen erbringen.
Die Anwendungen der Biotechnologie beschränken sich also nicht auf einen Bereich, sondern sind sehr vielfältig: Biotechnologen untersuchen nicht nur Mikroorganismen, Menschen, Tiere und Pflanzen, sondern auch kleinste Teile wie einzelne Zellen und Moleküle viele Jahre. vor langer Zeit, und der Mensch verwendet seit langen lebenden Mikroorganismen, um Bier, Wein und Brot herzustellen. Die heute eingesetzte moderne Biotechnologie nutzt gezielt die Methoden dieser Molekularbiologie. Der Grundstein dafür wurde erst im 18. und 19. Jahrhundert mit den wachsenden Kenntnissen der Mikrobiologie gelegt.
Heute wird die Biotechnologie weithin als End-to-End-Technologie eingesetzt, mit der neue Medikamente entwickelt, neue Pflanzenarten gezüchtet und Alltagsgüter wie Kosmetika und Waschmittel effizient hergestellt werden können.
Von den rund 679 im Biotech-Sektor tätigen Unternehmen steht insbesondere das Gesundheitswesen im Fokus. Das bestätigt die jährliche Branchenumfrage von biotechnologie.de, wonach im Jahr 2018 347 Unternehmen (51 %) neue diagnostische Tests oder neue Medikamente entwickelt haben. Etwa der gleiche Anteil der Unternehmen ist in mehreren Branchen und nicht in einem bestimmten Sektor tätig. Insgesamt wurden 203 Unternehmen (30 %) in die nichtspezifische Kategorie nach OECD-Definition eingestuft. ausschließlich oder überwiegend andere Biotechnologieunternehmen. Dieses Segment ist das zweitwichtigste der Branche und fast so wichtig wie die medizinische Biotechnologie.
Viele andere Anwendungen stehen jedoch erst am Anfang, insbesondere bei der Herstellung von Biokunststoffen und der Energiegewinnung aus nachwachsenden Rohstoffen. Hier muss die zukünftige Forschung zunächst die Grundlagen für praktisch effiziente Produktionsverfahren legen, und die Biotechnologie kann dazu einen entscheidenden Beitrag leisten.